Alle Männer sind Freaks

Alle Männer sind Freaks von Elke Morri – In 33 authentischen Geschichten berichten Frauen über die seltsamsten, witzigsten und abartigsten Eigenheiten und Vorlieben ihrer Lover, Freunde und Ehemänner.

Zum Buch

Alle Männer sind Freaks von Elke Morri

Die Zeiten, in denen ein Freak noch ein Mann mit Zottelhaar und Langbart in Jesuslatschen war, sind längst vorbei. Heutzutage ist jedes männliche Exemplar ein bisschen bis höchst durchgeknallt.

Sei es beim ersten Date („Plötzlich legte er die Bibel – wo vorher noch der Pizzateller stand – auf den Tisch und wollte mir, anstelle des Desserts, seinen Zeugen-Jehovas-Glauben schmackhaft machen“), in der Beziehung („Abwechselnd schenkte er mir zum Geburtstag Duschköpfe und Trinkflaschen“) oder beim Sex („Er kam nur in Fahrt, wenn ich ihm vorher eine knallte“). Der Freak im Mann lauert überall.

Auszug

Nachdem der Kellner unsere leeren Teller weggeräumt hatte, wühlte Jonas plötzlich in seiner Sakkotasche herum. Als er nicht fündig wurde, meinte er: „Hast du vielleicht Zahnseide bei dir?“ Obwohl ich jegliches Bemühen der Männer, immer kussfrisch zu wirken, sehr begrüße, fand ich seine Frage irgendwie komisch. Ohne meine Antwort abzuwarten, schnappte er sich plötzlich die Perlenkette vom Tisch – die einzelnen Kügelchen waren in einem Abstand von ungefähr acht Zentimetern aufgefädelt – und wickelte sie sich wie Zahnseide um die Finger. Er drehte sich zur Seite und begann mit sägeartigen Bewegungen seine Zahnzwischenräume zu säubern.

Er vögelte wieder wie ein Kaninchen drauflos – wobei als Karnickelsex konnte man das im Grunde gar nicht bezeichnen, da er seinen Hintern im Schneckentempo vor und zurück bewegte. Das Ganze war eher ein Karnickel-kurz-vorm-Abkratzen-Sex. Wie auch immer: Nach fünf Minuten war der Spuk vorbei und Gunther glitt klitschnass von mir runter. Erschöpft lag er auf dem Rücken, ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er brabbelte leise, aber doch hörbar, immer wieder vor sich hin: »Arampadapampa orgasma hoppaboppa wasma hamma orgasma, arampadapampa orgasma hoppaboppa wasma hamma orgasma …“ Fünf Minuten ging das so. Danach schnappte er sich die Bettdecke, wickelte sich darin ein, machte zwei Mal „jam, jam“ und fiel in einen Tiefschlaf.